Der Trümmermörder von Cay Rademacher

Oberinspektor Stave sucht in Hamburg im Winter 1947 einen mysteriösen Serienmörder.

Hamburg im Winter 1947: Die Stadt, zu großen Teilen durch den Krieg zerstört, leidet unter dem ärgsten Winter seit Jahren. Auch Oberinspektor Staves Wohnung ist halb zerstört, seine Frau im Bombenhagel gestorben, sein Sohn in Russland verschollen. Da entdeckt man in einem Trümmerfeld die Leiche einer nackten Frau. Auf den Täter gibt es zunächst keine Hinweise.

Stave bekommt zur Lösung des Falles zwei Helfer: Inspektor Maschke von der Sittenpolizei und den britischen Besatzungsoffizier Lieutenant MacDonald. Mit beiden macht sich Stave auf die aussichtslos wirkende Suche. Dann wird noch eine nackte Leiche gefunden, danach noch zwei. Ist ein wahnsinniger Massenmörder in Hamburg unterwegs? Die Zeit wird knapp. Und fast nebenbei findet Stave heraus, dass die Vergangenheit seines Kollegen Maschke nicht astrein ist …

Dieses Buch, dessen Geschichte z.T. auf wahren Begebenheiten beruht, ist nicht nur ein zutiefst spannender Krimi. Dem Autor gelingt es auch, die historischen Gegebenheiten, das Ambiente im Nachkriegshamburg ebenso authentisch wie literarisch griffig zu präsentieren. Die Story läuft so vor dem geistigen Auge des Lesers quasi wie ein Dokumentarfilm ab. Dieses Buch verspricht nicht nur einige Stunden absoluter Spannung, sondern ist auch ein Teil literarische Nachkriegsgeschichte. Sicher einer der besten Krimis, die dieses Jahr in Deutschland veröffentlicht wurden. Für alle Büchereien sehr zu empfehlen.

Günter Bielemeier / Borromedien