Schaut, wie wir tanzen
von
Leïla Slimani
Im Sommer 1968 kehrt Aicha Belhaj nach vier Jahren Medizinstudium in Straßburg nach Marokko zurück.
In Frankreich gehen die Studenten auf die Straße, von den Barrikaden tönt der Ruf nach gesellschaftlicher Veränderung.
Doch in ihrer Heimat trifft die angehende Ärztn auf eine erstarrte Welt.
Die Farm von Aichas Vater floriert zwar, die Familie aber ist zerrissen. Ihr Bruder Selim verschwindet in einer Hippiekommune an der Küste.
Wie soll Aicha sich behaupten in einem Land, in dem bisher nur Männer Ärzte sind und das von einem König autoritär regiert wird?
Sie begegnet einem jungen Wirtschaftsstudenten. Schafft sie es mit ihm gemeinsam, ihren Traum von einem unabhängigen Leben zu verwirklichen?
Es ist die Familiengeschichte Leila Slimanis und zugleich die brillante Weiterführung ihres literarischen Themas: Frauen, die versuchen, ihre Freiheitssehnsucht durchzusetzen und unabhängig zu leben.
„Sie haben getanzt und manche behaupten sogar, sie hätten Tränen über die Wangen des Chefs laufen sehen und sie hätten Mathilde auf Arabisch sagen hören:“Du bist glücklich, nicht wahr?“ Zitat aus dem Buch, Seite 378.
Irmgard Temminghoff